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Der Schraubenkönig

1932 feierte der Schraubenkönig mit seiner 1907 gegründeten Schraubenfabrik das 25jährige Jubiläum. Beheimatet war die Metallschraubenfabrik in Thüringen. Die Fabrik war in ihrer Branche führend. Neben der Produktion von Schrauben gab es auch eine Dreherei. Es wurde in die modernsten INDEX Maschinen aus Esslingen am Neckar investiert. Dann ging ein Feuerzeuge produzierender Kunde in Konkurs, konnte seine Rechnung nicht zahlen. Dieser Zahlungsausfall setzte der Schraubenfabrik schwer zu. Das Wachstum geriet ins Schlingern und weitere Investition blieben aus.

 

Die Metallschraubenfabrik zeigt das klassische Fabriksystem um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, die durch den zentralen Antrieb, Transmission und Arbeitsmaschinen gekennzeichnet war. Die Veränderungen der Produktion und der Produktionsbedingungen im Laufe des 20. Jahrhunderts sind deutlich erkennbar. Jahrelange Ablagerungen von Messingspänen an den Arbeitsmaschinen sind ebenso Ausdruck dessen, wie die noch vorhandenen Einrichtungen des Kontors samt Panzerschrank oder die Kleiderspinde der Arbeiter. Das System von Maschinen und Anlagen, sowie der vollständig erhaltene Bestand der Nebeneinrichtungen zeugen von der Einmaligkeit dieser Fabrik.


In den Kriegsjahren haben in der Fabrik insbesondere Frauen gearbeitet. Man kann bis heute den Einfallsreichtum und die Innovationskraft der Männer und Frauen erkennen. So zum Beispiel die Brille mit einseitig aufgesetzter Vergrößerungslupe, wohl ein Bestandteil der Qualitätssicherung oder einfach Hilfe bei der altersbedingten Weitsichtigkeit. Fast so, wie heutzutage die hochmodernen Brillen von Chirurgen.   

 

Um die Schraubenfabrik rangen sich einige Geheimnisses. So zum Beispiel, was befindet sich in dem Panzerschrank? Seit Jahren ist kein Schlüssel zum Öffnen des Tresors auffindbar.  

 

Mit dem bestehenden Maschinenpark wurde also über all die Jahre tapfer weiter produziert. 1970 arbeiteten nur noch der Inhaber und ein Angestellter in der Fabrik. 1990 wurde die Fabrik endgültig geschlossen. Und man findet die Fabrik, wie sie am Ende des letzten Arbeitstages am Feierabend abgeschlossen wurde.  

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