Stierkampf - Plaza de Toros in Valencia
- heidi.hentges
- 11. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Als Stierkampf bezeichnet man gemeinhin die rituelle Tötung eines Kampfstieres.
Die bekanntesten Stierkämpfe, auch Corridas genannt, finden in Spanien statt. Der Stierkämpfer, Torero genannt, ist ein Oberbegriff für alle Teilnehmer einer Corrida, also der Matador, die Banderillos & die Picadores.
Im 18. /19. Jh. war die wirtschaftliche Not häufig der Grund, warum sich junge Männer aus der Landbevölkerung oder der Minderheit der Gitanos, in der Arena dem Stier stellten.
Der Stierkampf wird in einer Stierkampfarena, Plaza de Toros, im Zuge von Feierlichkeiten ausgerichtet.
Die Plaza de Toros in Valencia, im neoklassizistischen Stil erbaut stammt aus der Mitte des 19. Jh. und weist die typischen Merkmale der spanischen Stierkampfarena auf, wie ein mehrstöckiges Äußeres, dass von gemauerten Bögen gesäumt ist, und im Inneren eine kreisförmige, mit Sand gefüllte Arena.
Das Bauwerk hat eine Gesamthöhe von 17,65 m und einen Durchmesser von 52 m.
Im Außenbereich sind vier Stockwerke zu sehen, deren Backsteinbogenarkaden im Untergeschoss mit Korbgewölben und in den restlichen Stockwerken mit Rundbogen und Steinbalustraden versehen sind. Der innere Sperrsitzbereich verteilt sich über 24 Reihen, über welchen zwei, auf gusseisernen Pfeilern gestützte Galerien verlaufen.
Das berühmte Arena fasst bis zu 10.500 Menschen bei den wichtigsten Stierkämpfen.
Der Kampfplatz dessen Boden mit Sand bedeckt ist, ist rund und muss nach dem Reglement einen Durchmesser zwischen 45 m und 60 m aufweisen. Er ist von einer 1,60 m hohen Abgrenzung aus Holzbrettern umgeben und hat meistens 4 Tore. Das Haupttor, das Tor durch das die Stiere das Rund betreten, das Tor durch das die toten Stiere herausgezogen werden und das Tor durch die die Picadores in die Arena einreiten. Die Abgrenzung hat meist vier offene Durchgänge, die jeweils durch eine davorstehende Bretterwand geschützt werden, hinter die sich die Stierkämpfer vor dem Stier flüchten können. Um auf der Flucht vor dem Stier die Abgrenzung notfalls überspringen zu können, verfügt diese auf 40 cm Höhe über einen Fußbalken.
Der Ablauf der „Corrida de toros“, eines spanischen Stierkampfes folgt einem Reglement und Vorschriften für Stierkampfveranstaltungen.
Der eigentliche Kampf besteht aus drei Teilen, die durch Hornsignale voneinander getrennt werden.
Bei einer Corrida de Toros treten drei Matadore und sechs Stiere auf. Ein Kampf dauert ca. 20 Minuten.
Zu Beginn der Corrida de Toros ziehen die Beteiligten in die Arena ein und präsentieren sich dem Publikum. Der Matador, die Banderilleros zu Pferd (Lanzenreiter) und die Picadores mit geschmückten Stechlanzen.
Das erste Drittel beginnt damit, dass der Stier die Arena betritt und im leeren Rund etwas umher läuft. Der Matador beginnt mit der Capote, einem großen, außen purpurroten und innen gelben Tuch, den angreifenden Stier an sich vorbei zu lenken.
Im zweiten Teil treten die sogenannten Picadores zu Pferd auf. Wenn sie die vorgesehenen Plätze eingenommen haben, wird der Stier durch weitere Manöver mit der Capote so positioniert, dass er voraussichtlich das Pferd des an der Reihe befindlichen Reiters angreifen wird. deren Aufgabe es ist, dem Stier jeweils ein Paar Stiche mit der Lanze zu versetzen.
Dann kommen die Banderilleros mit ihren mit bunten Bändern versehenen zwei Spießen. Sie stellen sich in Position um im richtigen Moment mit seinen nach hinten gespanntem Körper vorzuschnellen und die in den erhobenen Händen gehaltenen Banderillas in den Nacken des Stieres zu stoßen, dass sie hängen bleiben.
Im dritten und wichtigsten Teil des Stierkampfes, der Faena, steht nur noch der Matador, ausgerüstet mit einem 88 cm langen Degen und mit einem dunkelroten Tuch, der Muleta, dem Stier gegenüber.
Manchmal wehrt sich der Stier und bringt den Matador in eine gefährliche Situation. Schlussendlich folgt die Tötung des Stiers.
Wegen seines blutigen Charakters ist der Stierkampf seit jeher umstritten, auch in Spanien selbst gibt es Widerstände. In vielen Provinzen in Spanien wurde daher der Stierkampf abgeschafft.
Einmal gesehen, reicht!
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