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Spanische Gärtnerei

Alles ist mit Allem verbunden.

 

An der Costa Blanca gab es eine florierende Gärtnerei.  Hotels bestellten Olivenbäume und Blumen zwecks Gartengestaltung und Dekoration. Es wurden viele Ferienhäuser gebaut, deren Käufen hier gerne Pflanzen für die neuen Vorgärten einkauften. Spanier, Franzosen, Holländer, Norweger oder Deutsche waren Stammkunden.

So hätte es weitergehen können.

 

Doch dann kam das Jahr 2008.

 

Es war der größte Konkursfall der US-Geschichte: die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008. Und sie war der Höhepunkt einer Finanzkrise, die sich über viele Jahre angebahnt hatte. Diese Krise löste in vielen Industriestaaten eine tiefe Rezession aus und war letztlich auch mitverantwortlich für die Eurokrise. Die Folgen sind bis heute spürbar – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch. Die versprochenen Reformen des Finanzmarktes, damit so etwas nicht noch mal vorkommt, sind bis heute nur zum Teil umgesetzt. Gründe für das Finanzdebakel vor vierzehn Jahren gab es viele: gierige Banker, laxe Aufseher, gleichgültige Politiker, ahnungslose Bürger.

 

Die Finanzkrise traf auch Spanien hart. Insbesondere der Immobilienmarkt brach über viele Jahre zusammen.

Und damit verschwanden fast über Nacht allen Kunden für die Gärtnerei. Der Konkurs war die logische Folge.

 

Gierige Banker in USA, naive Banker in Deutschland und anderen europäischen Ländern, ahnungslose Politiker landauf und landab brachten der Gärtnerei in einer Kette von Ereignissen das endgültige Aus.

 

In der Gärtnerei waren auch einige Hunde „vollzeitbeschäftigt“. Man kann ihre Arbeitsplätze noch erkennen. Bleibt zu hoffen, dass sie in der Zwischenzeit einen schönen Lebensabend hatten und glücklich in die ewigen Jagdgründe eingegangen sind.

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